Overblog
Edit post Folge diesem Blog Administration + Create my blog
8. März 2010 1 08 /03 /März /2010 12:48
Er ist zu klein, zu langsam, hat keine Reichweite, transportiert zu wenig und ist jetzt auch noch unbezahlbar!

Irgendwie erinnert das Ganze an die Starfighter-Affäre die auf die Kappe des ehemaligen Polit-Demagogen F. J. Strauß ging.

Zitat:
Auf allerhöchster Ebene und gegen den Rat vieler Experten wurde vom damaligen Verteidigungsminister Franz Josef Strauß eine Entscheidung für den „Starfighter“ als zukünftigen deutschen Abfangjäger getroffen.

Schon, als die Entscheidung für den A400M getroffen wurde, war eigentlich kein Geld AN-70.jpgfür diese Neuentwicklung vorhanden. Ausserdem hätte man zur Ablösung der TRANSALL Transporter auf die bereits verfügbaren Transporter Russlands, der Antonow-70 oder die amerikanische Boing C-17 zurückgreifen können. Beide Alternativen verfügen zudem noch über die erhebliche bessere Leistungen in Bezug auf Zuladung und Reichweite.

Der Kanzler der Wirtschaft, Gerhard Schröder und der französische Präsident Jacques Chirac hatten sich jedoch überraschend darauf verständigt, den A400M zu bauen. Airbus hatte von Anfang an Massiv Einfluss auf die politsche "Willensbildung" genommen und so überrascht der Deal eigentlich nicht.

Es läßt sich festhalten, dass wir Steuerzahler bereits bei der Vertragsvergabe durch die Lobbyisten von EADS und unsere Politiker betrogen wurden. Jetzt, nachdem sowohl Zeitplan als auch Preis der Maschinen falsch kalkuliert worden sind sollen wieder einmal  die Steuerzahler die Verantwortung dafür übernehmen
? Im Gegenteil, normal unter Vertragspartnern ist es, dass Unternehmen, die ihre vertraglich gegebenen Zusagen nicht einhalten, Vertragsstrafen zahlen müssen. Wenn EADS ein unwirtschaftliches Unternehmen ist, so muss es sich dem Prozess der Restrukturierung unterwerfen um wieder wirtschaftlich zu werden.

Vergleicht man diese Diskussionen mit den aktuell von der FDP losgetretenen Debatte über Harz-IV und die Situation unseres Bildungssystemes, so wird einem speiübel.

Und das Venture um die Verschwendung von Milliarden unserer hart verdienten Gelder hat noch kein Ende, denn auch die weitere Finanzierung des Wahnsinns um den Eurofighter geht spätestens 2011/12 in die nächste Runde.
Auch der stammt aus dem Airbus-Mutterkonzern EADS und wurde um ein Vielfaches teurer als geplant. Zur Ergänzung sei noch erwähnt, dass die Bundeswehr schon lange auf Transporthubschrauber des Typs NH-90 wartet und der (ebenfalls verspätete) Kampfhubschrauber Tiger in der aktuellen Version nicht mal schießen kann. Übrigens alles Spitzenprodukte aus dem Hause EADS.

Ich kann nur sagen, dass ich als Bürger nicht mehr bereit bin, mir dummes Gerede über Kürzung von Leistungen bei den Ärmsten, Kinderarmut, Bildungspolitik und sonstiges anzuhören, während Banken und Industrie Milliarden an Steuermitteln in den Hintern geblasen bekommen.

Es ist an der Zeit, dass sich die Bürger wehren und wieder auf die Straße gehen!

Gradezu als heimtückische Volksverdummung erster Güte werte ich die an den Haaren herbeigezogenen Erklärungen von Verteidigungsminister Guttenberg,  dass die Steuergelder an EADS der heimischen Industrie Arbeitsplätze erhalten. Leider ist eindeutig bewiesen, dass die Subvention von Arbeitsplätzen durch Steuergelder immer teurer ist, als wenn den Betroffenen das Geld direkt ausgezahlt würde.

Trotzdem bleibt es ein Lieblingsargument: Ja, wir verschenken Milliarden an die Industrie, aber das sichert Arbeitsplätze. Wo, wieviele und ob überhaupt in Deutschland läßt sich nicht nachprüfen.
Nokia bekam Millionengeschenke für den Aufbau des Werkes in Deutschland, nahm das Geld und ging später doch nach Rumänien. Die Wirtschaft pfeift auf Merkel, Guttenberg, Westerwelle und Co. und ihre "Rettungsversprechen".

Es tut mir leid, wenn ich es immer wieder erwähne, dass in Bezug auf Arbeitsplätze die Regierungen gut daran getan hätten, es den globalen Unternehmen zu erschweren, Arbeitsplätze hier in Billiglohnländer auszulagern. Stattdessen sind im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts alle nach Japan und Asien gereist um den "dummen Arbeitnehmern Europas" zu zeigen, wie geil die Japaner und Chinesen wirtschaften können. Mit dem Erfolg, dass die gesamte Elektronikindustrie nun in Asien floriert und wir in Europa noch Autos und Maschinen mit Teilen aus Billiglohnländern zusammenbauen dürfen.

Übrigens, von den ursprünglich 73 von Deutschland geplanten A400M-Maschinen sind nur noch 60 übrig geblieben. Was hat dieser Schwund zu bedeuten?

Quellen:
Übrigens, auf dem Bild ist nicht der Aibus zu sehen sondern die Antonow AN-70
Ähnlichkeiten mit dem A400M sind zufällig und nicht beabsichtigt
ARD: Teuer Absturz
TAZ:  Show-Down beim Militär-Transporter
Wikipedia: A400M
Diesen Post teilen
Repost0

Kommentare